„Energiewende schaffen“

von Lena Boog (18), Luise Krüger (19), Elena Theresa Stüben (19)

NÜRNBERG – Der Bus stand schon abfahrtbereit, um uns auf die Berufserkundungstour „Energiewende schaffen“ mitzunehmen. Ermöglicht hat uns, den Oberstufenschülern der Rudolf Steiner-Schule Nürnberg, die Tour der Wissenschaftsladen Bonn e.V. Einen Tag lang lernten wir an drei Stationen Berufe kennen, mit denen man zur Energiewende beitragen kann.

Gastbeitrag von Lena Boog, Luise Krüger und  Elena Theresa Stüben zur Berufserkundungstour

Energie Campus Nürnberg

Der Energie Campus Nürnberg – unsere erste Station – ist ein Energieforschungszentrum, das Energiesysteme ganzheitlich betrachtet. Die Wissenschaftler verfügen über gut angelegte Kompetenzen im Energiebereich sowie auch in benachbarten Bereichen. Der Energie Campus forscht zum Beispiel an der Verbesserung von Solarzellen. Uns wurde beispielsweise eine Solarzelle vorgeführt, die die Form eines Kopfes hatte. Aber auch an Speichern, Netz- und Infrastrukturtechnologien, effizienter Energienutzung, Akzeptanzforschung und Design arbeiten die Forscher.
Vor Ort konnten wir einen Blick hinter die Kulissen der Technik werfen und machten uns mit verschiedenen neuen Erfindungen zur Verbesserung der Energienutzung und Speicherung bekannt. Unter anderem wurde erklärt, wie ein induktives Ladesystem für Elektro- und Hybridfahrzeuge funktioniert. Bei diesem wurde auch das Design verfeinert. Denn im Energie Campus werden alle wichtigen Bereiche abgedeckt, von den Ingenieurwissenschaften bis hin zum Design.
Heutzutage gibt es viele neue Studiengänge, z. B. in den Bereichen Windenergie, Wasserkraft, Geothermie, Bioenergie und Photovoltaik, mit denen man zur Energiewende beitragen kann. Diese sind durch die große Nachfrage, gerade in den Erneuerbaren Energien, entstanden.

Innung für Elektro- und Informationstechnik

Die zweite Station unserer Berufserkundungstour war die Innung für Elektro- und Informationstechnik Nürnberg-Fürth. Bei unserer Ankunft wurden wir freundlich mit Brezeln und Getränken empfangen. Die Elektroniker stellen bei der Energiewende einen Knotenpunkt dar, da sie die neuen Technologien installieren und warten müssen. Außerdem erklären sie den Verbrauchern die Funktionen.
Die Energiewende schafft in diesem Ausbildungssegment neue Arbeitsplätze. Leider gibt es nur eine Frauenquote von 2 %, was wir als Schülerinnen des Physik-Leistungskurses sehr schade finden. Diese Berufe sind sehr interessant, v. a. wenn man Interesse daran hat, wie etwas funktioniert und wie der technische Ablauf von Prozessen ist. Denn sehr oft stecken auch hinter einfachen Prozessen (wie z. B. dem Anschalten von Licht) sehr viele Überlegungen und Wissen im Bereich der Elektronik.
Bei der Innung erfuhren wir, dass auch das Sparen von Energie zur Energiewende dazugehört. Ziel der EU ist es, dass bis Ende 2020 alle neuen Häuser „Niedrigstenergiegebäude“ sind. Die Einheit zum Vergleichen der Energiewerte in einem Haus werden mit Hilfe des jährlichen Verbrauchs an Strom im Verhältnis zur Quadratmeterzahl gebildet. Die heutige Grenze bei neuen Häusern liegt bei 80 kwh/m². Das Ziel für das Jahr 2020 sind 40 kwh/m².
Hierbei funktioniert das Gebäude der Innung als Vorbild, da es ein geschlossenes Lüftungssystem hat. Das heißt, man muss kein Fenster mehr öffnen. Somit geht keine Energie verloren. Ebenso gibt es eine Heizung, die sich daran anpasst, für was und wann der Raum genutzt wird. Vor dem Haus befindet sich eine solarbetriebene Anlage zum Laden von Elektroautos. Dies konnten wir alles bei unserem anschließenden Rundgang über das Gelände betrachten.

N-ERGIE Aktiengesellschaft

Nach der Innung fuhren wir weiter zum Gelände der N-ERGIE. Dort wurden wir in der Kantine mit einem sehr leckeren Mittagessen versorgt. Nachdem wir uns gestärkt hatten, versammelten wir uns alle in einem Raum, wo wir uns einen Vortrag über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der N-ERGIE anhörten. Nach dem Vortrag, welcher von einer Auszubildenden im dritten Lehrjahr gehalten wurde und ebenso informativ wie interessant gestaltet war, wurden wir von Herrn Klopfer begrüß, welcher sich durch seinen unschlagbaren fränkischen Humor und seine Gelassenheit auszeichnete. Er hat uns den 70 Meter hohen Wärmespeicher erklärt, der einer der größten der Welt ist. Mit Helmen bewaffnet zeigte er uns die Turbinen des Biomasse-Heizkraftwerks. Außerdem durften wir in den riesigen Verbrennungsofen schauen. All das trägt zur Energiewende bei.
Die Berufserkundungstour war unglaublich aufschlussreich und hat uns viele Aspekte der Energiewende näher gebracht. Wir haben nicht nur Berufe wie beispielsweise in den Ingenieurswissenschaften kennengelernt, sondern auch von Erfindungen erfahren können.
Videos, Fotos und Texte zu Berufen der Energiewende gibt es unter www.energiewende-schaffen.de.

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