Berufserkundungstour: Wie man zum Macher der Energiewende wird

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Oldenburg, 15.11.16– Auf dem UN-Klimagipfel in Marokko verhandeln derzeit die Staaten, wie der Klimawandel doch noch gestoppt werden kann. Doch umgesetzt werden kann die Energiewende nur vor Ort: Und Energiewende-Jobs, das erfuhren gestern am bundesweiten „Green Day“ 22 Oberstufenschüler/innen aus Oldenburg und Umgebung, gibt es auch im Nordwesten direkt vor der Haustür. In einige dieser Ausbildungs- und Studienberufe konnten die Jugendlichen dreier verschiedener Schulen bei einer Berufserkundungstour der Initiative „Energiewende schaffen“ und des Oldenburger Energieclusters OLEC hineinschnuppern.

Ein Tag, vier Stationen, viele verschiedene nachhaltige Berufe – so lautete die Grundidee dieses etwas anderen Schultags. Mit ihm wollte die bundesweite Berufsorientierungsinitiative „Energiewende schaffen“ des Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V. Jugendliche dazu motivieren, sich später beruflich für die Energiewende zu engagieren. In Oldenburg fand bereits die dritte Tour statt, die das von Deutscher Bundesstiftung Umwelt und Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt veranstaltete. Warum die Wahl auf Oldenburg fiel, erklärte Projektleiter Krischan Ostenrath: „Man kann hier besonders gut sehen, wie sich viele unterschiedliche Unternehmen und Organisationen gemeinsam im Verbund für die Energiewende einsetzen.“

Als Kooperationspartner hatte die Initiative den Oldenburger Energiecluster gewinnen können. Für Clustermanagerin Isabelle Gawenat ist die Nachwuchsförderung in den Erneuerbaren Energien essentiell: „Für den wirtschaftlichen Erfolg, aber auch die Innovationsstärke unserer Region braucht es Nachwuchskräfte, die sich nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium entscheiden, sich für grünen Strom und Wärme sowie für mehr Energieeffizienz einzusetzen – ganz egal ob in der Forschung, im Handwerk oder bei einem Energieversorger.“ Auch strategisch ist die Nachwuchsförderung ein Schlüsselthema für die gesamte Weser-Ems Region und die Erneuerbare Energien-Branche.

Verschiedene Wege zum Energiewende-Beruf

Die ganze Bandbreite beruflicher Möglichkeiten der Energiewende erfuhren die Jugendlichen schon an der ersten Station, dem Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg. Dort stellte Moses Kärn, Leiter des Weiterbildungsbereichs bei „ForWind – Zentrum für Energieforschung“, verschiedene Studiengänge wie den Master Renewable Energy vor, die in einen Beruf der Energiewende münden können.

„Abi und was dann?“ so lautete der Titel der Veranstaltung beim EWE-Forschungszentrum NEXT ENERGY, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ihrem eigenen Weg vom Abitur bis zu ihrer aktuellen Tätigkeit bei NEXT ENERGY erzählten. In dem anschließenden Rundgang durch das Institut wurde den Besuchern ein kleiner Einblick in die tägliche Arbeit und das Aufgabenspektrum der Wissenschaftler gegeben.

Klassische Ausbildung, neue Tätigkeiten

Wie können beispielsweise Elektronikerinnen und Elektroniker für Betriebstechnik in ihrem Job die Energiewende mitgestalten? Dieser und weiteren Fragen gingen die Jugendlichen auf dem EnergieCampus des Energieunternehmens EWE nach. Beim Besuch der Ausbildungswerkstätten gaben ihnen Auszubildende und Duale Studenten des Konzerns einen direkten Einblick in ihre Berufsfelder und Tätigkeiten. „Die Energiewende verändert die Berufswelt. Beim Berufsbild Elektroniker für Betriebstechnik etwa werden zukünftig einige neue Aufgabenfelder hinzukommen“, erklärt Cathleen Schmidt, Ausbildungsbeauftragte bei EWE. So lernen die Auszubildenden heute beispielsweise auch das Anschließen von Windenergie- und Solaranlagen an das Stromnetz als neuen Ausbildungsinhalt kennen, so Schmidt. Sie ermutigt Jugendliche, sich für einen Beruf in der Energiewende zu entscheiden: „Wir suchen immer geeignete Fachkräfte. Dafür bieten wir zukunftsfähige Jobs, denn die Energiewende ist ein jahrzehntelanges Projekt.“

Für die Energiewende packt auch das Handwerk kräftig mit an. Thorsten Janßen, Direktor des Bundestechnologiezentrums für Elektro- und Informationstechnik stellte bei der letzten Station der Tour den Jugendlichen die Lehrwerkstätten des Kompetenzzentrums für berufliche Aufstiegs- und Weiterbildung vor und räumte gleich mit einem Vorurteil auf: „Das Handwerk ist weder verstaubt noch tot. Gerade die Fachkräfte im Elektro- und IT-Handwerk arbeiten mit den neusten Technologien und sorgen so für die Installation von Photovoltaikanlagen oder energieeffiziente Smart Homes.“

Gesellschaftlich bedeutende Tätigkeit

Für Jens Kreker, Lehrer und Ansprechpartner des sich soeben gegründeten Schülerforschungszentrums „XPeriment!“, war die Berufserkundungstour ein voller Erfolg: „Uns ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es für sie nach ihrem Schulleben weitergehen kann. Wenn sie sich dann für eine sinnstiftende und gesellschaftlich bedeutende Tätigkeit, wie es die Berufe der Energiewende sind, entscheiden, freut uns das natürlich sehr.“

Pressekontakt

Jasmin Welker
Wissenschaftsladen Bonn e.V. – „Energiewende schaffen“
Tel. (0228) 20161-51
jasmin.welker@wilabonn.de
www.energiewende-schaffen.de

Johanna Stein
Oldenburger Energiecluster OLEC e.V.
Tel. (0441) 36116-565
info@energiecluster.de
www.energiecluster.de

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ZU DEN PRESSEFOTOS DER BERUFSERKUNDUNGSTOUR

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